deutscher Unternehmer, Historiker und Publizist; Überlebender des Holocaust; nach 1945 Textilunternehmer in Frankfurt und ehrenamtlich aktiv; ab Mitte der 1980er Jahre historische Arbeiten über den jüdischen Widerstand während des Holocaust: Veröffentl. u. a.: "Zum Kampf auf Leben und Tod. Zum Widerstand der Juden 1933-1945", "Jüdische Kultur in Ostmitteleuropa am Beispiel Polens", "Sing mit Schmerz und Zorn" (Autobiographie), "Rettungswiderstand"
* 7. Mai 1924 Bedzin (Polen)
† 15. Mai 2012 Frankfurt/M.
Herkunft
Arno Lustiger wurde 1924 im oberschlesischen Bedzin in Polen geboren. Sein Vater David Lustiger besaß eine Fabrik für Brotmaschinen und war Stadtrat. L.s Cousin Aaron, dessen Familie schon 1918 nach Frankreich emigriert war, überlebte den Holocaust (s. u.) bei einer katholischen Familie, konvertierte und wurde unter dem Namen Jean-Marie Lustiger 1981 Erzbischof von Paris.
Ausbildung
Im überwiegend von jüdischen Bürgern geprägten Bedzin erlebte L. eine ebenso jüdische wie säkulare Kultur; in der Familie sprach man Polnisch. So besuchte er bis 1939 das jüdische Fürstenberg-Gymnasium und war bei den zionistischen Pfadfindern engagiert.